Märkische Umfahrt Mai 2025

Am Freitagmittag machten wir uns, leider nur zu sechst, mit zwei PKW und dem Vereinstrailer auf nach Beeskow. Warum nur zu sechst? Unsere Organisatorin / Fahrtenleiterin hatte leider am Abend vorher einen Fahrradunfall und war daher nicht in der Lage zu paddeln. Wir kamen ohne großes Verkehrsaufkommen in Beeskow beim Kanuclub an. Dort verbrachten wir die erste Nacht, um am nächsten Tag unsere Tour zu starten.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen ein und bauten die Zelte ab. So manch einer stellte sich die Frage: „Bekomme ich das alles in mein Kajak?“ und „Und falls nicht, was brauche ich nicht wirklich, und was kann im Auto bleiben?“

Die Kajaks waren gepackt, wurden zu Wasser gelassen und los ging es auf unsere erste Tagesetappe nach Berkenbrück. Wir paddelten auf der Spree Richtung Norden, schleusten in Neubrück in die Drahendorfer Spree und konnten natürlich nicht am Eiscafé vorbei, ohne dort Pause zu machen. Nachdem wir uns gestärkt und den angesagten Regenschauer abgewartet hatten, ging es auf der Drahendorfer Spree und der Fürstenwalder Spree weiter nach Berkenbrück.

Das Wetter wurde etwas besser und als wir nach 35 km in Berkenbrück ankamen, konnten wir die Zelte trocken aufbauen. Den Abend verbrachten wir auf der überdachten Veranda im angrenzenden Restaurant. In der Nacht prasselte noch der eine oder andere Regenschauer auf unsere Zelte. Morgens klarte es aber auf, sodass wir die Zelte und unsere Sachen trocken in den Kajaks verstauen konnten.

Die zweite Etappe führte uns von Berkenbrück zum Wasserwanderrastplatz Mönchswinkel. Wir paddelten auf der etwas breiteren und kanalähnlichen Fürstenwalder Spree durch Fürstenwalde bis kurz vor die Schleusenbrücke Große Tränke und bogen rechts ab um unsere Kajaks am Wehr Große Tränke weiter in die Spree umzutragen. Dort gab es einen Bootswagen mit dem wir die voll beladenen Kajaks vom Ausstieg zum Wiedereinstieg fahren konnten. Das ist zwar etwas mühsam, aber zu sechst ging es relativ zügig. Da wir sowieso gerade aus den Kajaks ausgestiegen waren, machten wir dort unsere Mittagspause. Das Wetter wurde besser und die Sonnencreme wurde zum erstenmal genutzt. Nach der Pause ging es auf einen der schönsten Abschnitte der Tour. Die hier recht schmale, sich durch die Landschaft windende Spree mit ihrem klaren Wasser und ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt lud zum Genusspaddeln ein.

Nach unserer 25 km langen Tagesetappe ließen wir den Abend bei bestem Wetter, Pfannkuchen, warmem Vanille-Pudding und einem kleinen Lagerfeuer ausklingen. Die Lebensmittel verstauten wir für die Nacht in den Luken unserer Kajaks, die wir dann noch umdrehten, denn es sollte hier hungrige und neugierige Waschbären und Füchse geben. Am nächsten Morgen haben wir verräterische Spuren auf dem einen oder anderen Kajak gefunden. An unsere Vorräte kam zum Glück niemand heran.

Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde wieder gepackt und so manch einer fragte sich, ob sich die Sachen vermehrt hatten oder das Kajak geschrumpft war. Am Ende passte dann aber doch alles hinein.

Los ging es auf die 26 km lange dritte Etappe auf der Spree in Richtung Berlin. Wir hatten keine Umtragestellen oder Schleusen zu bewältigen und genossen den Tag bei bestem Wetter. Gegen späten Nachmittag paddelten wir durch den Dämeritzsee in die Müggelspree zum Ruder-Club Rahnsdorf, wo wir die Nacht verbrachten. Nach zwei Nächten auf Biwakplätzen freuten wir uns alle auf eine schöne, heiße Dusche. Es wurden noch die Lebensmittelvorräte aufgestockt und nach dem für Paddler typischen Abendessen (Nudeln mit Pesto) ließen wir den Abend mit Darts- und Kartenspielen beim Bierchen ausklingen. So sehr wir uns freuten, dass tagsüber die Sonne schien, hatte das den Nachteil, dass es nachts bei klarem Himmel verdammt kalt war. Wären wir mit dem Auto unterwegs gewesen, hätten wir diesen Morgen Eis kratzen müssen.

Da unsere vierte Etappe „nur“ 14 km betragen sollte, entschieden wir uns einen Abstecher nach „Klein Venedig“ zu machen. Das ist eine von kleinen Kanälen durchzogene Siedlung mit vielen hübschen Häusern und Gärten. Es hat sich gelohnt.

Dann ging es über den Müggelsee. Der Wind war gnädig mit uns und so kamen wir flott voran. In Friedrichshagen angekommen, machten wir an der Anlegestelle Pause. Weiter ging es auf der nun sehr breiten Müggelspree und der Dahme nach Berlin Köpenick zum Märkischen Kanuverein. Es war Dienstag, da treffen sich beim Kanuverein die Dienstagspaddler, zu denen auch unsere Fahrtenleiterin gehörte, als sie noch in Berlin wohnte. Und traditionsgemäß wird nach dem Paddeln gegrillt. Natürlich auch mit uns. Wir wurden so herzlich aufgenommen und wollen uns hiermit noch einmal für einen wunderschönen, geselligen Abend bedanken. Nächstes Mal bringen wir Sandra mit, versprochen.

Der fünfte Paddeltag mit insgesamt 26 km Länge war unser Tag der vielen Seen. Es ging auf der Dahme an der Regattastrecke Grünau vorbei, durch den Langer See in den Zeuthener See, in Neue Mühle durch die Schleuse in den Krimnicksee und weiter in den Krüpelsee. Dort hatten wir ganz schön kräftigen Gegenwind und die 3 km bis in den Lankensee kamen uns eher wie 6 km vor. Am Lankensee übernachteten wir auf dem Campingplatz. Abends wurden die Reste vom Grillen und natürlich der mittlerweile zum Standard gehörende Vanille-Pudding verdrückt.

Da es in den nächsten Tagen keine Möglichkeit zum Einkaufen gab und wir wieder zwei Biwakplätze auf dem Plan hatten, mussten wir ein Stück auf dem Krüpelsee zurück paddeln, um unsere Vorräte aufzustocken.

So wurde die sechste Etappe anstatt der geplanten 27 km noch einmal um 5 km länger. Nach dem Einkaufen paddelten wir auf der Dahme weiter nach Märkisch Buchholz. Ab Prieros wird die Dahme zu einem schmalen Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelt.

Auf dem Biwakplatz in Märkisch Buchholz gibt es den Luxus von Duschen und WCs. An diesem Abend folgte dann auch das kulinarische Highlight der Tour. Es wurde indisch gekocht. Für sechs Personen auf einem Benzin-Kocher? Für Ulf kein Problem. Wir anderen halfen fleißig beim Schnippeln und Abschmecken.

Die siebte Etappe war die wohl anstrengendste und zeitaufwendigste von allen Etappen, nicht nur wegen der 30 Kilometer, sondern auch durch die vielen Wehre und Schleusen.

Angefangen hatte es mit dem Kaskadenwehr in Märkisch Buchholz, dann folgte das Sperrwerk. Am Spreewehr Leibsch, das den Beginn des Spreewalds markiert, konnten wir zum Glück an der Selbstbedienungs-Doppelschleuse unsere Kajaks von der Dahme in die Spree schleusen. Dort machten wir unsere wohlverdiente Mittagspause.

Weiter ging es auf der Spree, über den Neuendorfer See, durch die Schleuse vor Kossenblatt zum Wasserwanderrastplatz. Dort gab es abends noch einmal Pfannkuchen mit Apfelmus und anschließend Vanille-Pudding.

Die 23 km lange, achte und letzte Etappe führte uns wieder durch eine wunderschöne Landschaft. Mittags stärkten wir uns noch mit einem Fischbrötchen in Trabatsch, dann ging es über den Glower See und Leißnitzsee die Spree weiter nach Beeskow. Die Zelte wurden ein letztes Mal aufgebaut, alles überflüssige Gepäck schon einmal in den Autos und im Trailer verstaut und die Kajaks wurden gesäubert und verladen. Am Abend blieb der Benzin-Kocher kalt und wir besuchten stattdessen ein Restaurant im Ort.

Am nächsten Morgen wurden die restlichen Sachen gepackt und beim örtlichen Bäcker ausgiebig gefrühstückt, bevor es auf die Heimreise ging.

Es war eine schöne Tour von 213 km in 8 meist sonnigen Tagen, kalten Nächten, mit wenigen Motorbooten, vielen kulinarischen Highlights, schönen Übernachtungsplätzen und natürlich tollen Paddel-Kollegen.

Sandra, nächstes Mal darfst du mit, denn du bekommst Fahrrad-Fahrverbot vor der Tour.

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